Dietrich Bonhoeffer
Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage so viel Widerstandkraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.
Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten.
Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Fatum ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.
Quelle: Widerstand und Ergebung, DBW Band 8, Seite 30 f
Kurt Marti
«Was mich nun betrifft, alt schon, dem Tode stets näher:
bei Gott (sagt Jesus) sind alle Dinge möglich – selbst postmortales Leben.
Doch was soll’s?
Ob Auferstehung (des Leibes!), ob Verwehen (nirwanisch?):
gut ist, was der allein Gute schenkt.
Wozu noch weiter Kräfte, Sorgen verschwenden
Ans ‹Hernach›?
Es ist in Ordnung gebracht für alle, für mich.
Brauch’ mich nicht länger darum zu kümmern.
Bin frei fürs Jetzt, für die andern
(so jedenfalls fass’ ich das Evangelium auf – naiv, mag sein –
von der Rechtfertigung des Sünders K. M.).»
Dietrich Bonhoeffer
«Zunächst: es gibt nichts, was uns die Abwesenheit eines uns lieben Menschen ersetzen kann und man soll das auch gar nicht versuchen; man muss es einfach aushalten und durchhalten; das klingt zunächst sehr hart, aber es ist doch zugleich ein großer Trost; denn indem die Lücke wirklich unausgefüllt bleibt, bleibt man durch sie miteinander verbunden.
Es ist verkehrt, wenn man sagt, Gott füllt die Lücke aus; er füllt sie gar nicht aus, sondern er hält sie vielmehr gerade unausgefüllt und hilft uns dadurch, unsere echte Gemeinschaft - wenn auch unter Schmerzen - zu bewahren. Ferner: je schöner und voller die Erinnerungen, desto schwerer die Trennung. Aber die Dankbarkeit verwandelt die Qual der Erinnerung in eine stille Freude.
Man trägt das vergangene Schöne nicht wie einen Stachel, sondern wie ein kostbares Geschenk in sich. Man muss sich hüten, in den Erinnerungen zu wühlen, sich ihnen auszuliefern, wie man auch ein kostbares Geschenk nicht immerfort betrachtet, sondern nur zu besonderen Stunden und es sonst nur wie einen verborgenen Schatz, dessen man sich gewiss ist, besitzt; dann geht eine dauernde Freude und Kraft von dem Vergangenen aus.»
Traurig sind wir, dass wir Dich verloren haben.
Dankbar sind wir, dass wir mit Dir leben durften.
Getröstet sind wir, weil Du in unseren Herzen weiterlebst.